Kleine inspirationen


Privilegien/Diskriminierung

Schaut man mal tiefer in die Machtverteilungen unserer Gesellschaft hinein, so tun sich plötzlich Abgründe auf, von denen weder in der Schule noch in den Medien wirklich die Rede ist. Ich spreche von Rassismus, Sexismus, Klassismus und vielen weiteren Diskriminierungsformen.

Ich bin in einer fast komplett weißen, wohlhabenden Bildungsbürger*innenblase aufgewachsen, so wie viele der Leser*innen wahrscheinlich auch. Weder in der Schule, noch zu Hause, noch sonst wo haben wir darüber gesprochen, wie viele Privilegien wir haben. Dieses Wissen musste ich mir in den letzten Monaten hart erkämpfen und bin noch lange, lange nicht fertig. Mir einzugestehen, dass ich rassistisch bin, allein dadurch, mir keine Gedanken über meine Hautfarbe machen zu müssen, tut weh. Jetzt noch, bei jedem Podcast, den ich höre, wo zum Beispiel schwarze Menschen kompromisslos die Ungerechtigkeit darlegen, wehrt sich etwas in mir, will sich verteidigen, verleugnen. Aber so schlimm ist es doch nicht, und außerdem...

Manchmal fühle ich mich als Frau so unwohl, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie wir noch in meiner Lebzeit eine Gesellschaft bauen, in der die Gefühle, Gedanken und das Leben der Frauen* den gleichen Wert haben, wie die der Männer*.

Und dann beschäftige ich mich mit Rassismus, mit Mehrfachdiskriminierung und sehe mich beim Privilegiencheck sau gut abschneiden.

 

Was kann ich also tun. Diskriminierung funktioniert, soweit ich es bisher verstanden habe, bei jeder diskriminierten Gruppe anders aber das Grundmuster ist gleich.

So kann ich also die Erfahrungen, die ich als Frau mache, sehen und diese übersetzten. Ich weiß, wie viele Männer reagieren, wenn ich sie auf ihre Privilegien hin weiße. Denn innerlich reagiere ich, ungewollt, genauso, wenn schwarze Menschen mich auf meine Privilegien hinweisen. Ich weiß auch, was mich an Reaktionen von Männern* stört und verletzt und kann mein Bestes tun, das den Menschen, die mich auf meine Privilegien hin weißen nicht entgegenzubringen.

Das Wichtigste für mich bisher ist aber Bildung. Über die koloniale Geschichte Deutschlands, über den Alltagsrassismu, über das Gender-Pay-Gab und so so viel mehr. Ich brauche keiner Person, die von mir Diskriminierung erfährt auch noch die Verantwortung geben, mich in zum Beispiel Antirassismus zu bilden. Das muss ich selbst machen.

Und da ich sehe, dass vielen, wie mir vor ein paar Monaten auch, die richtigen Quellen, die Bücher, die Talks fehlen werde ich hier die Sachen posten, die für mich bisher Grundlage für Antidiskriminerungsarbeit sind.

Nur weil alle Menschen in irgendeiner Form davon betroffen sind, heißt es noch lange nicht, dass wir einfach Freischnauze dazu etwas sagen sollten. Für manche Themen bedarf es Bildung. So auch das Diskriminierungssystem.


fundgrube:

antirassismus


Mittlerweile auch als Hörbuch verfügbar.



Deutschland Schwarz Weiß


Kanackische Welle - Privilegiencheck


Weiße Zerbrechlichkeit und weiße Tränen


White Saviorism - Feuer und Brot




Als Buch und als Hörbuch verfügbar
Als Buch und als Hörbuch verfügbar

Als einziges noch nicht selbst getestet aber wurde mir mehrfach empfohlen.



Das hat mich wirklich weggehauen: How racist are you? With Jane Elliot

Interview mit ihr.

No. You cannot touch my hair! Mena Fombo

"Is the motivation diffrent? Because the actions are still the same"



Let`s Smash Patriachy!


Untenrum frei. Mein Einstieg in den Feminismus

Die letzten Tage des Patriachats



Sexuell Verfügbar. Unbedingte Empfehlung für alle Frauen*





In sechs Phasen zum Feminismus


Feminismus mit Vorsatz:


Toxische Beziehungen:




Sonntag, den 29.12.2019, Stuttgart

"Weltschmerz, Verzweiflung, Zukunftsangst sind ständige Begleiterinnen von mir und vielen anderen jungen Menschen. ~Never let the pain of the world steal your smile~ well. Wenn das nur so einfach wäre... manchmal geht das nicht so einfach und das ist ok!

Denn: Zukunft ist schon lange kein Versprechen mehr und Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht kann mir niemand durch Worte, sondern nur durch Taten machen.

Es ist nicht mehr an der Zeit Abends Kindern Märchen von einer schönen Welt zu erzählen. Wenn wir unsere Kinder wirklich lieben, ist es an der Zeit politisch aktiv zu werden und Verantwortung für den Satz " es wird schon alles gut" zu übernehmen.

Und nein, da reicht ein bisschen Tupperdosen statt Plastiktüten, Fahrrad fahren, Yoga und Vegan nicht. Während die eine vegan isst, wird Massentierhaltung weiter subventioniert, während du Zug fährst, ist fliegen weiterhin bestechend billig. Ja, Einzelkonsumer*innen tragen Verantwortung, haben Macht. Aber nicht nur für ihren Konsum, sondern für die Gesellschaft. Jede*r kann Gesetze schreiben oder sich zumindest dafür einsetzten, dass jede*r es kann. Fair und Bio bringt nichts, solange es sich nur die Prenzlauerberg- Mütter oder Kinder wie ich leisten können. Nein. Doch das ist kein Argument um nichts zu tun. Um so wichtiger ist es, die Richtlinien, die Gesetzte, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu verändern. Petitionen, Demonstrationen, Lokal- oder Globalpolitiker*in oder die Schüler*innen SV... überall kann man anfangen. Es geht um eine Haltung. Es geht darum, sich als politisches Wesen zu verstehen. Denn Politik ist nichts, was "da oben" stattfindet. Politik findet überall und jeden Tag statt und es geht nicht darum, ob man die Welt gestalten kann, ob sich etwas verändert. Es wird sich immer etwas verändern, es wird immer jemand die Welt gestalten. Die Frage ist nur WER? DU?

08.12.2018, Stuttgart

Was willst du mal werden?

Was willst du Mal werden? Ist dir die Absurdität dieser Aussage schon Mal in den Sinn gekommen? Bin ich jetzt noch nichts? Bin ich irgendwann Mal fertig mit "werden"?

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich immer mehr mit dem Thema Adultismus, die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen aufgrund ihres Alters. Wurde in Diskussionen schon oft zu mir gesagt, es sei nicht so einfach und dann auf meine Fragen geantwortet die Antwort sei zu kompliziert so habe ich immer darauf gewartet endlich zu verstehen. Bestimmt kommt das, wenn ich endlich 18 bin oder durchs Abitur dachte ich, doch da stehe ich nun nach der Hälfte des Schuljahres und merke, dass ich in grundlegenden Fragen aber kein Stück weiter gekommen bin. Dafür bemerkte ich, das gerade, wenn Erwachsenen mir sagten, das sei nicht so einfach, sie meistens nur noch nicht darüber nachgedacht hatten und es erst da verstanden.

Als Kind wollte ich immer wissen, wie Geld funktioniert, damals dachte ich, wenn ich erwachsen bin versteh ich es bestimmt, heute sehe ich, nein die Erwachsenen verstehen es nicht, so haben nur aufgehört zu fragen. Und dann will mir jemand erzählen, Kinder mit 14 Jahren hätten noch nicht den Weitblick um wählen zu dürfen. Das sagt mir jemand, der die Grundlage seines Lebens, das Geldsystem, nicht Ansatzweise versteht. Tja jetzt weiß ich was es heißt erwachsen zu werden. Es heißt nicht etwa die Dinge zu verstehen, sondern nicht mehr die Fragen zu stellen.
#fckadultismus

24.09.2019, Berlin

Was braucht unsere Bildungslandschaft?

September 2019

Letzten Freitag hatte ich die Ehre bei Waldorf 100 im Tempo Drohm zu sprechen. Im Zuge dessen hab ich mich nochmal intensiv mit der Bildungsthematik auseinander gesetzte und bin einfach entsetzten, was wir trotz der wissenschaftlichen Erkenntnisse vor allem in der Gehirnforschung noch tagtäglich unseren Kindern, unserer Zukunft antun.
Doch: immer mehr junge Menschen brechen die Schule ab, bauen sich selbst Alternativen, auch kann man den Lehrer*innenmangel positiv sehen, das Bildungssystem schafft sich einfach selbst ab.
Und was mir aufgefallen ist, das wichtigste ist Mut. Mut der Eltern, in ihre Kinder zu vertrauen, Mut der Kinder, auf sich selbst zu vertrauen und ihren eigenen Weg zu gehen und Mut der Lehrer*innen, hier der Waldorflehrer*innen, ihren Idealen treu zu bleiben und sich nicht von den Ministerien unterkriegen zu lassen.



Kleine Anregungen von Außen: